Ihr denkt jetzt sicher: was hat der BRD Schladming mit der Feuerwehr zu tun? Die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz ist logisch, aber die FF?
Annahme: ein Auto stürzt über eine steile Böschung und bleibt im unzugänglichen Gelände liegen. Die Insassen sind eingeklemmt und müssen von der FF aus dem Wrack geschnitten werden. Aber wie kommt die Mannschaft der Feuerwehr mit ihren schweren Geräten sicher zum Einsatzort? Wie kommt das Notarzt-Team zu den verletzten Personen? Genau hier kommen wir ins „Spiel“.
Wie in der Vergangenheit schon mehrmals passiert, wollten wir diesen „Spezialfall eines Einsatzes“ nochmals üben.
Im Vordergrund stand natürlich die Übung an sich, aber auch das Kennenlernen der Mannschaften untereinander und wie die Organisationen der Feuerwehr und das Rote Kreuz im Ernstfall an die doch recht komplexe und herausfordernde Situation „rangehen“.
Die Alarmierung zu dieser aufwendigen Einsatzübung kam um 18:46. Das Material wurde im Depot in Windeseile zusammengepackt und dann ging’s auch schon zum Einsatzort. Die Feuerwehr hatte im Vorfeld den Unfallort perfekt präpariert. Wir konnten also gleich loslegen.
Die Herausforderung für uns – der Bergrettung – bestand sicherlich darin, in kurzer Zeit die Gerätschaften der Feuerwehr samt der benötigten Mannschaft und parallel dazu das Notarzt-Team zum Unglücksort zu bringen. Natürlich mussten wir uns auch Gedanken machen, wie die verletzten Personen dann wieder zur Straße gebracht werden können.
An den Leitplanken brachten wir zwei Abseilstationen an. Die dritte Station war für die Faserseilwinde gedacht, um die versorgten Personen auf die Straße ziehen zu können, wo das Rote Kreuz die weitere Versorgung durchführen konnte.
Unser Einsatzleiter Andi Fischbacher seilte sich mit der ersten Partie gleich mit ab, um von unten das Geschehen im Auge behalten zu können und um Anweisungen weiterzugeben. Oben waren Oliver und Patrick die Ansprechpartner für die Feuerwehr. Oliver übernahm den „Abtransport“ der Patienten nach oben, und Patrick organisierte den Materialtransport.
Was Anfangs als „einfach“ abgestempelt wurde, wurde mit der Zeit aber doch recht umfangreich und kompliziert. Vor allem, da nicht jeder von der FF und dem RK schon mal abgeseilt hat und das nötige Equipment nicht vorhanden war. Das soll heißen: wir mussten die Mannschaften noch mit Gurten versorgen und die Gurte so schnell als möglich wieder nach oben bringen, um die Nächsten Abseilen zu können. Die Bergretter der jeweiligen Stationen überprüften vor dem Ablassen nochmals den Sitz der Gurte, denn: Die Sicherheit aller teilnehmenden Personen stand an erster Stelle.
Die Übung ging Schlag auf Schlag. Als wir noch von der FF mit Material eingedeckt wurden, welches am Autowrack benötigt wurde, kam die Meldung vom BRD-Einsatzleiter, dass der erste Patient für den Abtransport bereit wäre.
Rauf und runter, rauf und runter…
Nach 1,5 Stunden waren die drei verletzten Personen geborgen und an das Rote Kreuz übergeben, das Wrack gesichert und die Mannschaften wieder retour auf der Straße. Einsatz-Ende…
Im Anschluß wurden wir vom Schladminger Bürgermeister Jürgen Winter noch auf Getränk und Jause eingeladen, dafür bedanken wir uns recht herzlich!
Das gemütliche Zusammensitzen bei der Feuerwehr wurde genutzt um die Übung zu besprechen und Verbesserungen abzustimmen.
Alles in Allem war die Übung ein voller Erfolg.
Danke nochmals an das Rote Kreuz, der Feuerwehr und allen teilnehmenden Bergretter für die tolle, unfallfreie und lehrreiche Übung.